Nähanleitung Wasserfallkleid Julia

Nähanleitung Wasserfallkleid Julia

Das Jerseykleid Julia ist ein schnelles Nähprojekt und aufgrund des weichen Wasserfallausschnittes und der in Falten gelegten Taillenpartie ein besonderer Hingucker. Das doppelt verarbeitete Vorderteil und die Faltenpartie betonen die weiblichen Formen und kaschieren gleichzeitig kleine Pölsterchen.

Länge in der hinteren Mitte = 93 – 97 cm

→ Zum Schnittmuster “Julia”

Julia wurde in dieser Anleitung aus einem weich fallenden Viskose Jersey genäht.

 

Benötigtes Material:

Wir empfehlen dir einen weichen Jersey mit Elasthan, blickdicht, da das Kleid ohne Futter ist.

Größen 34-46 Oberstoff 2,30 m 140 cm breit
Größen 48-50 Oberstoff 3,40 m 140 cm breit

Zuschnitt:

Schneide die Schnittteile aus deinem Oberstoff zu. Lege den Stoff mit der rechten Stoffseite nach oben. Lege die Webkanten parallel zur Mitte, damit du die Vorderteile und das Rückenteil im Bruch auflegen kannst. Die Schnittteile sollten alle mit der Schrift nach oben aufliegen. Richte den Fadenlauf-Pfeil stets bei allen Teilen in die gleiche Richtung aus und parallel zur Webkante des Stoffes. Übertrage alle Knipse aus dem Schnittmuster durch einen 3mm langen Einschnitt mit der Schere oder mit Kreide. Knipse die Nahtzugabe im Stoffbruch, weil dies immer eine Mitte ist. Markierungen definieren Positionen von Abnäherendungen, Taschenpositionen, u.v.m. Übertrage diese entweder mit Kreide oder Stecknadeln.

Nahtzugaben sind inklusive - 1cm breit oder laut Markierungsknipsen!

Du benötigst aus Stoff:

  • 1x Vorderteil-außen im Bruch
  • 1x Vorderteil-innen im Bruch
  • 1x Rückenteil im Bruch
  • 2x Ärmel gegengleich
  • 1x Halslochband

Nähanleitung:

Für das Nähen dieses Kleids benötigst du eine Nähmaschine und eine Overlock-Nähmaschine, alternativ dazu den Zickzack-Stich deiner Nähmaschine zum Versäubern der Schnittkanten.

Setze auf jeden Fall eine Jerseynadel ein und verwende einen dehnbaren Stich, d.h. wenn du mit einer Haushaltsnähmaschine nähst, solltest du entweder einen Zickzack-Stich oder den dreigeteilten elastischen Stich verwenden und im Anschluss alle Nahtzugaben nochmal mit einem Zickzack-Stich oder einem anderen entsprechenden Stich versäubern, damit sie nicht ausfransen. Die bunten Linien auf den Bildern zeigen dir zusätzlich zur Beschreibung, an welchen Stellen eine Naht zu nähen oder etwas zu kleben ist.
Achte beim Nähen auf die im Schnitt enthaltene Nahtzugabe. Nicht extra gekennzeichnete Nahtzugaben sind 1cm breit!
Viel Spaß beim Nähen! 

Beginne deine Näharbeit mit der Fixierung der Falten im Schulter- und Taillenbereich des Vorderteils-außen. Achte auf die Knipse und Richtungspfeile für die Falten auf dem Schnitt. Zur Info: die Falten öffnen sich nach oben, verwechsle nicht die rechte und linke Stoffseite miteinander, die Schulternaht hat eine Nahtzugabe von 1cm, während die Seitennaht eine NZG von 1,5cm hat und im oberen Foto meines Beispielkleides handelt es sich um die Ansicht auf die linke Stoffseite. Versäubere zusätzlich den Saum des Vorderteils.

Bügle dir den Saum des Vorderteils laut Schnitt um. In der linken Körperseite des Kleides befindet sich ein Schlitz. Diesen bereitest du vor, indem du die vordere linke Kante doppelt 0,7cm ein- und umbügelst bis zum oberen Knips. Die Nahtzugabe am Knips muss eingeschnitten werden, damit sich das Umgebügelte später mit den zusammen versäuberten Nahtzugaben gut legen lässt.

Steppe nun die vorbereitete vordere Kante knapp Kante durch…

… und anschließend den Saum rundherum fest.

Nun legst du beide Vorderteile aufeinander und nähst sie zusammen. Wichtig dabei ist, das dass innere Vorderteil, links auf rechts, auf dem äußeren Vorderteil liegt und die Ausschnittnaht aufeinander geschlossen wird. Zur Info: beide Vorderteile werden mit der rechten Stoffseite nach außen verarbeitet, deswegen links auf rechts. Achte auf die Knipse im Schnitt.

Die Nahtzugaben bügelst du auseinander.

Die Vorderteile nähst du, rechts auf links, aufeinander und nähst die Seitennähte aufeinander. Beachte das du die Seitennaht der linken Körperseite nur bis zum Knips/ Beginn des Schlitzes schließt. Die Saumzugabe des inneren Vorderteils bleibt ausgeklappt beim Steppen der rechten Körperseite. 

Versäubere den Saum des inneren Vorderteils einzeln und bügle ihn laut Schnitt um.

Hier siehst du eine Detailansicht der Vorderteile zur Verarbeitung des Saums der rechten Körperseite.

Auch den Saum des Rückenteils bereitest du mit versäubern und umbügeln laut Schnitt vor.

Kommen wir nun zum Halslochband. Dieses legst du, links auf links, im Umbruch aufeinander und steppst eine steppfußbreite Hilfsnaht.

Das Band legst du, rechts auf rechts, an das Halsloch des Rückenteils und steppst es mit einer 1cm breiten Naht fest. Dehne das Band etwas an das Halsloch bei diesem Vorgang. Die Nahtzugabe wird anschließend verschnitten, damit sie nicht zu dick ist.

Anschließend werden die Nahtzugaben, soweit wie man herankommt, flachgesteppt. Diese Methode erleichtert nicht nur das finale Ausbügeln sondern bewirkt auch, dass das Halslochband, wenn es nicht extra abgesteppt wird, sich automatisch nach innen legt und nicht hervorrollt. Nur das Band wird knapp Kante auf die Nahtzugaben gesteppt. Die Stepplinie ist dann nur von der linken Stoffinnenseite zu sehen, nicht aber von der rechten Seite.          

Hier siehst du eine Detailansicht mit flachgesteppter Naht und verschnittener Nahtzugaben.

Anschließend legst du das Band nach innen (linke Stoffseite) um und steppst es knapp Kante durch.

Hier siehst du eine Detailansicht wie das Halsloch des Rückenteils von innen verarbeitet aussieht.

Jetzt werden die Seitennähte von Vorderteilen und Rückenteil, rechts auf rechts, gelegt und zusammengenäht. Beachte dabei den Schlitz der linken Körperseite etwas aus dem Weg zu schieben, damit du ihn nicht aus Versehen mitnähst. Die Nahtzugaben versäuberst du zusammen und bügelst sie anschließend nach vorn (rechte Körperseite) bzw. nach hinten. Die Säume des Rücken- und inneren Vorderteils befinden sich in geöffnetem Zustand (siehe Foto unten).

Hier siehst du ein Detailfoto der Verarbeitung des Saums der rechten Körperseite.

Den umgebügelten Saum schlägst du nun um und steppst ihn vom inneren Vorder- und dem Rückenteil in einem Rutsch fest. Beginne bei der rechten Körperseite.

Die Schultern werden ebenfalls verstürzt verarbeitet. Die Schulternaht des Vorderteils-außen liegt, rechts auf rechts, auf der Schulternaht des Rückenteils, während das innere Vorderteil umgeschlagen ebenfalls auf die Schulter des RTs gelegt wird, aber links auf links. So umschließen beide Vorderteile die Schulternaht des Rückenteils und alles wird sauber miteinander verstürzt. Zur Info: Der Faltenumbruch der obersten Falte endet mit dem Schulterpunkt am Dekolletee. Die Nahtzugabe an diesem Punkt solltest du etwas wegschneiden, damit sich die Naht beim verstürzen besser legt und diese Stelle nicht zu dick wird.

Hier siehst du eine Detailansicht der ersten verarbeiteten Naht des äußeren Vorderteils mit dem Rückenteil.

Hier siehst du eine Detailansicht der zweiten verarbeiteten Naht des inneren Vorderteils mit dem Rückenteil (rechts im Foto) und wie es nach dem Verstürzen aussehen sollte (links im Foto).

Die Ärmel legst du je, rechts auf rechts, aufeinander, nähst sie zusammen, versäuberst die Nahtzugaben zusammen und bügelst sie nach hinten.

Den Saum versäuberst du…

… und bügelst ihn laut Schnitt nach oben.

Steppe anschließend die Säume durch.

Die Ärmelweite wird mit einer steppfußbreiten Hilfsnaht versehen, zur Entgegensteuerung der Ausdehnung des Jerseys.

Zur Info: Nähe dir die Armlöcher der Vorderteile mit einer Hilfsnaht aufeinander zur Sicherung der beiden Stofflagen.

Jetzt musst du nur noch die Ärmel in das richtige Armloch deines Kleides positionieren und einnähen. Die Nahtzugaben versäuberst du zusammen.

Fertig ist deine JULIA!

Wenn du mal nicht weiter weißt, oder falls du Fragen hast, melde dich gern per Email unter info@schnittmuster-berlin.de. Wir antworten dir so schnell wie möglich. 

Hab ganz viel Freude mit deinem neuen Designerstück! 

Herzlichst deine Dagmar und Ellen.

 

 

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