Nähanleitung Hemdblusenkleid “Quentina”

Nähanleitung Hemdblusenkleid “Quentina”

Hemdblusenkleider sind keine neue modische Erfindung, sondern gibt es bereits seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Betonung der Taille und der Hemdblusenkragen hatten etwas Strenges und doch auch sehr Weibliches. Unser Hemdblusenkleid hat sowohl die klassischen Elemente wie den Kragen mit Steg, die durchgehende Knopfleiste und die körperbetonte Schnittführung wie auch neue, z.T. verspielte Details. Ihr könnt im Schnitt zwischen einem schmalen 3/4 Ärmel mit offenem Schlitz und einem Puffärmel mit geschlossener Manschette wählen. Zudem gibt es zwei Varianten von Bindegürteln: Einer ist geformt, aber sonst glatt und einer mit einer Faltenpartie im Rückenteil.

Länge in der Hinteren Mitte 104-108cm

→ Zum Schnittmuster “Quentina”

Die Quentina wurde in dieser Anleitung aus einem Leinenstoff genäht.


Benötigtes Material:

Wir empfehlen Euch Leinen, Baumwolle oder Viskose.

Größe 34-40 Oberstoff 2,35 m 140 cm breit
Größe 42-50 Oberstoff 2,70 m 140 cm breit
Größe 34-50 Einlage 0,55 m 90 cm breit
Größe 34-50 Knöpfe 13 Stück 10 mm Durchmesser

Für das Nähen dieses Kleides benötigst du eine Nähmaschine und eine Overlock-Nähmaschine, alternativ dazu den Zickzack-Stich deiner Nähmaschine zum Versäubern der Schnittkanten.

Die bunten Linien auf den Bildern zeigen dir zusätzlich zur Beschreibung, an welchen Stellen eine Naht zu nähen oder etwas zu kleben ist.
Achte beim Nähen auf die im Schnitt enthaltene Nahtzugabe.
Viel Spaß beim Nähen!

Als Erstes nimmst du dir die beiden Vorderteile und nähst die Abnäher ein. Diese bügelst du dann nach oben und versäuberst die Seitennaht.

Nähe die Passe ans Rückenteil und bügle die Naht nach oben. Du kannst jetzt auch die Schulternaht schließen. Danach versäuberst du die Nahtzugaben von Passenansatz, Schulternaht und die Seitennähte des Rückenteils.

Jetzt musst du die Rockteile mit den Oberteilen verbinden. Hierfür legst du die Liegefalten so ein, dass sie sich zur Seitennaht hin öffnen. Die Falten einmal festriegeln und dann das Oberteil und das Rockteil verbinden.

Weiter geht es mit den Nahttaschen. Bevor du sie an das Kleid nähst, musst du die gerade Kante aller vier Beutel ketteln. Dann legst du jeweils einen Beutel rechts auf rechts an je eine Seitennaht des Vorder- und des Rückenteils, so dass die Knipse aufeinander liegen. Jetzt nähst du die Beutel von Knips zu Knips fest.

Jetzt geht es an das Schließen der Seitennaht. Lege dafür das Vorderteil auf das Rückenteil rechts auf rechts, so dass auch die Taschenbeutel aufeinander liegen. Klappe die Beutel weg, weil die Nahtzugabe der Taschen darf jetzt nicht mit festgenäht werden und nähe von den Knipsen aus, die Seitennaht nach oben und unten zusammen. Bügel die Seitennähte auseinander.

Nach dem das gemacht ist, geht es jetzt darum, die Beutel zu schließen. Hierfür nähst du die Beutel an der blauen Linie zusammen und kettelst die Kante ab. Dann legst du die Taschenbeutel in die Vorderteile und befestigst die versäuberte Oberkante der Beutel mit einer Naht an der Nahtzugabe der Taillennaht. Zum Schluss nur noch die Nahtzugabe des oberen Taschenbeutels einknipsen und auseinander bügeln. Dadurch liegt der Beutel besser im Kleid und steht nicht merkwürdig ab.

Als Nächstes geht es am Saum weiter. Diesen versäuberst du und bügelst die Saumzugabe um. Die Zugabe nähst du am Kleid fest.

Nun kannst du gleich mit der Knopfleiste weiter machen. Diese schlägst du zweimal ein und nähst sie knappkantig fest.

Weiter geht es mit dem Kragen. Hierfür nähst du als Erstes die beiden Kragenteile rechts auf rechts aufeinander und schneidest die Nahtzugabe an den Ecken etwas ab. Dann wendest du den Kragen und bügelst ihn. Zum Schluss wird der Kragen noch knappkantig abgesteppt.

Den fertigen Kragen legst du jetzt zwischen die beiden Stege. Die Knipse an den Rundungen zeigen dir bis wohin der Kragen geht (in gelb markiert). Kleiner Tipp: ich habe den Steg, der außen am Kleid angenäht wird, vorweg schon mal um 0,9cm umgebügelt. Dies erleichtert mir später das Ansetzen.  Auch die Rundung des Steges musst du etwas verschneiden.

Und schon bist du am Ansetzten. Der Kragen wird von innen nach außen angenäht. Das heißt, die Nahtzugabe, welche nicht umgebügelt wurde, wird innen (rechts auf links) ans Kleid angenäht. Diese Nahtzugabe wird dann in den Kragen hoch gebügelt.Den Kragen nach außen umschlagen und so feststecken, dass er die Ansatznaht gerade so verdeckt. Der Steg wird ringsherum knappkantig an den anderen Steg festgenäht. So wird ein Kragen angesetzt.

Der Ärmel: als Erstes versäuberst du die Seitennähte beider Ärmel. Im Ärmelschnitt ist ein Schlitz versteckt. Die blaue Linie im Bild ist die Naht, der Inhalt ist die Nahtzugabe. Bügel als erstes die Saumzugabe um, so dass rechts auf rechts liegt.  Aus der Raute im Schnitt ist jetzt ein Dreieck geworden, an dessen langen Schenkeln du jetzt entlang nähst (siehe blaue Stecknadeln). Nähe eine Linie hoch bis zur Spitze, lass die Nadel im Stoff und hebe den Steppfuß um den Ärmel zu drehen und die andere Seite wieder runter zu nähen. Verriegel die Enden gut, sonst geht dir der Schlitz zu schnell wieder auf. Den Schlitz schneidest du vorsichtig bis zur Spitze ein und wendest das Ganze, so dass die Nahtzugabe vom Schlitz im Ärmel versteckt ist.

Danach bügelst du alles flach und die obere Kante um 1cm nach innen um. Diesen Saum wirst du später knappkantig an den Ärmel feststeppen, doch bevor das passiert musst du erst einmal die Seitennaht des Ärmels schließen und auseinander bügeln.Jetzt nur noch den Saum knappkantig von innen festnähen.

Der Ärmel ist soweit fertig, doch bevor du ihn einsetzen kannst, musst du die Armkugel etwas einkrausen. Sonst passt er nicht in das Armloch. An dieser Stelle nähst du die Schulternaht und versäuberst die Nahtzugaben zusammen.

Jetzt setzt du den Ärmel in das Armloch ein. Achte darauf, dass sie Knipse und die Nähte aufeinander liegen. Die Nahtzugabe wird wieder zusammen versäubert und in den Ärmel gebügelt. Jetzt nur noch die Knopflöcher nähen und die Knöpfe annähen.

Fehlt nur noch der Gürtel. Nähe hierfür jeweils an jede Seitennaht des Rückenteils einen Seitenstreifen an. Diese Nähte bügelst du auseinander. Lege die beiden Gürtel rechts auf rechts übereinander (achte darauf, dass die Nähte aufeinander liegen) und nähe sie einmal ringsherum zusammen.

Lasse dabei eine Öffnung von ca. 10cm übrig, diese wirst du zum Wenden des Bandes brauchen.Knipse die Nahtzugabe leicht ein, besonders in den Rundungen, dadurch legt sich die Nahtzugabe besser beim Umdrehen des Gürtels. Jetzt musst du den Gürtel durch das Loch wenden und flach bügeln. Zum Schluss nur noch den Gürtel ein mal knappkantig absteppen und somit auch das Wendeloch zunähen.

Fertig ist deine QUENTINA!

Wenn du mal nicht weiter weißt, oder falls du Fragen hast, melde dich gern per Email unter info@schnittmuster-berlin.de. Wir antworten dir so schnell wie möglich.

Hab ganz viel Freude mit deinem neuen Designerstück!

Herzlichst deine Dagmar und Ellen.

 

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